Istrien 2014
Das letztemal war ich im September 2012 in Fazana, damals noch mit meiner Frau. Sie ist leider 8 Monate später verstorben.
Nun starte ich am 2.Mai wieder dahin, allein nun, aber ich treffe dort ein mit uns seit 10 Jahren befreundetes Camper-Ehepaar, M&P, aus München. Wir waren schon drei mal zusammen in Istrien, und haben mehrmals zusammen in Andalusien überwintert. Sie werden mir eine Hilfe sein wenn die Emotionen kommen.
Ich werde weitere Camper-Freunde besuchen mit denen ich in Torre del Mar überwintert habe. Die stehen auf Valalta, am Limski-Kanal etwas nördlich von Fazana.
Die Fahrt nach Istrien ist schon fast Routine, ich bringe sie in zwei Etappen hinter mich. Ich übernachte unterwegs in Peschiera del Garda auf dem Stellplatz. Am 4.Mai fahre ich auf den wenig belegten Platz in Fazana und finde schnell meine Freunde M&P. Die Freude ist gross uns nach langer Zeit wieder zu sehen.

Ich kann mich frei aufstellen, es hat genügend Platz, auch mein Küchenzelt stelle ich auf, obwohl das für die eher kurze Zeit nicht nötig wäre. Aber ich habe ja sonst nichts zu tun. Wir sitzen viel zusammen, spazieren manchmal ins Dörfchen, ich mache mit dem Roller kleine Ausflüge.

Jeden Tag fährt ein junges Paar mit ihren Fahrrädern an meinem Platz vorbei, gefolgt von einem hübschen Hund, einem Appenzeller. Es dauert nicht lange macht der bei mir Pause, wir verstehen uns sofort ausgezeichnet. So kommen die Halter von Heiko, so heisst der Hund, und ich ins Gespräch. Es sind Deutsche von Münster, S&M, und der Hund stammt nicht aus der Schweiz, sondern aus einer Nord-Deutschen Zucht, erstaunlich.

Es ist ein sehr nettes Paar, wir sitzen viel zusammen, Heiko fühlt sich wohl bei mir. Auch meine Freunde M&P finden sie nett, wir bilden eine gute Gruppe zusammen. Ich koche mal für alle zusammen, gebe mir Mühe und ernte viel Lob. Erst hinterher stellt sich heraus dass M der Chefkoch eines angesehenen Hotels in Münster ist. In Zukunft hat er für uns gekocht!
Nach gut einer Woche müssen meine Münchner-Freunde abreisen, ich bleibe noch ein paar Tage, und dann verabschiede auch ich mich von S&M&Heiko. Ich muss den Beiden versprechen sie mal in Münster zu besuchen.

In Valalta gibt’s ein Problem, man hat mir die Zufahrt auf den Platz verwehrt. Der Grund: alleinstehende Männer bräuchten einen internationalen Naturisten-Ausweis! Obwohl ich mit meiner Frau auch schon da war und das im Computer ersichtlich ist darf ich nun als Witwer nicht mehr rein, aus Sicherheits-Gründen!

Ich rufe einen meiner Bekannten auf dem Platz an und schildere ihm die Situation, er kommt sofort an die Rezeption. Nach einer längeren Diskussion muss er schriftlich für mich bürgen und dann darf ich endlich einfahren. Ich muss mich also um so einen INF-Ausweis bemühen, sonst kann ich meine Freunde auf ihren FKK-Plätzen nicht mehr besuchen.

Ich treffe drei bekannte Ehepaare an, wir verstehen uns sofort wieder gut, gehen zusammen aus oder machen lange Wanderungen.

Dazu muss man den Platz nicht verlassen, er ist riesig. Eine Wanderung um den ganzen Platz dauert sicher zwei Stunden und man hat von unterwegs einen wunderbaren Ausblick auf das Meer und den Limski-Kanal.
Ich habe auch meinen Roller ausgepackt und mache Erkundungs-Touren in die umliegenden Städtchen. Man muss alle Motorfahrzeuge ausserhalb des Platzes auf einem Parkplatz abstellen. Da ich nicht so ein gutes Gefühl habe, werden alle meine Ketten und Schlösser zur Sicherung eingesetzt!
Am 1.Juni verabschiede ich mich und mache mich auf den Rückweg. Ich kann ohne grossen Verkehr flott fahren und komme in einem Zug bis in die Schweiz. In Agno verbringe ich noch drei Tage auf dem TCS-Platz, eine Nichte mit ihrem Mann sind da mit ihrem Caravan. Und am 5.Juni bin ich wieder zuhause.
Diese Reise ist ohne grosse Ereignisse abgelaufen, es war eine gute Zeit, ich habe ein nettes Paar kennen gelernt und alte Freunde wieder gesehen. Und ich bin heil gelandet, auch moralisch ist’s besser gegangen als ich erwartet habe. Weiter so!