Logbuch 10 Sterne-Treffen in Oberbrombach April 2016
Ich habe mich angemeldet zum Treffen der Sterne nach Idar-Oberstein. Da werden seit jeher Edelsteine abgebaut und zu Schmuckstücken verarbeitet.
Der Stellplatz ist eine Wiese mit zugehörigem grossen Blockhaus und einem Riesengrill im Freien. Wie immer sind etwa 80% der Teilnehmer Frauen, da wird mir im Hinblick auf den geplanten Hexen-Sabat etwas mulmig!

Das Wetter ist annehmbar, trocken, aber leicht diesig. Der erste Tag vergeht wie immer mit sich wieder kennen lernen und klönen. Es kommen auch kleine Bitten a la: «R, könntest Du mal schauen was man da machen könnte», immer in der Erwartung dass R das dann auch macht. Meistens sind’s ja Kleinigkeiten welche ich beheben kann, und ich habe ja Zeit und auch immer viel Werkzeug und Material dabei.

Am Abend wird vom Platzwart der Riesengrill gestartet und dazu passend wirkliche Riesen-Haxen draufgepackt, ein Anblick für Götter! Nach dem Essen startet ein richtig schönes Fest, Ul packt die Gitarre aus, ich hole meine Mundharmonika, und dann wird gesungen und alle laufen zu Hochform auf. Ein schöner Abend!

Am anderen Tag wird eine Wanderung gemacht, diejenigen die gut zu Fuss sind laufen mit, vor allem alle mit Hunden. Es ist eine schöne Gegend, allerdings sehr weit vom Schuss, richtig am Arsch der Welt. Danach wieder zusammenhocken in Gruppen, individuell Nachtessen und dann gibt’s einen kleinen Herrenabend in der Hütte mit etwas Alkohol.

Am nächsten Tag ist Besichtigung von Idar-Oberstein angesagt, Edelsteine en masse. Man staunt über die doch recht altertümlichen Abbau- und Bearbeitungs-Methoden. Aber die Resultate sind überzeugend und finden Absatz in ganz Europa.
Ich kaufe eine Halskette mit einem sogenannten Pfauenauge für P, wahrscheinlich zum überhöhten Touristenpreis, aber es passt sicher zu ihr.
Am Abend dann bereiten die Frauen ihre Besen für den Maitanz vor, es ist heute Nacht ja Hexensabbat. Bin gespannt was da abgeht. Nach einem gemeinsamen Essen in der Blockhütte schauckelt sich die Gruppe langsam hoch, wir machen wieder Musik zum Gesang, es fliesst auch etwas Alkohol in die Hälse. Dann wird die Discoanlage gestartet, ich helfe sie dann auch zum laufen zu bringen.
Der Rest des Abends wird von den Hexen, pardon Frauen, bestritten. Es geht gegen Mitternacht, es finden sich Chöre zusammen welche altruistische Lieder singen und die Besen schwingen. Wir vier Männer sitzen weit vom Schuss und beobachten wie die Frauen nun auf ihren Besen zu tanzen beginnen und richtige Fruchtbarkeits-Tänze vorführen.
Punkt Mitternacht richtet sich das Interesse auf uns arme männliche Seelen, man zieht uns in den Kreis der tanzwütigen Hexen. Unbeholfen stolpern wir über die überall im Wege stehenden Besenstiele, wir haben halt keine Übung mit diesen Instrumenten. Zum Glück ebbt dann der Tumult ab, die Hexen verwandeln sich langsam zurück zu Frauen, die Besen lehnen in den Ecken und man trinkt noch fröhlich die letzten Gläser. Bald leert sich die Hütte, Ruhe kehrt ein.
Am nächsten Tag bleibt’s lange ruhig auf dem Platz, es wird gegen Mittag bis alle aus den Federn sind und in der Hütte zum Treffen erscheinen. U verabschiedet alle Sterne und wünscht ein gute Heimkehr. Auch ich sage allen auf Wiedersehen, es war ein gutes Treffen, lustig, ich komme wieder. Ich fahre Richtung Bad Krozingen werde da noch in die Therme gehen und auf dem Stellplatz schlafen bevor ich am anderen Tag heimfahre.