Logbuch 22 Deutschland Juni 2018

Am 1. Juni starten wir zu einer Rundreise durch Deutschland. Mein Ziel ist es einige befreundete FKK-Paare aus früheren Zeiten in dieser Jahreszeit zu Hause anzutreffen, da das auf FKK-Plätzen mit P nicht mehr möglich ist. Da wir im Mai unsere liebe Ninja einschläfern mussten sind wir zu erstenmal allein unterwegs. P und ich trauern sehr um sie, sie war halt ein sehr anhängliches Mitglied. Wir vermissen sie sehr!

Wir starten in Bad Säckingen und treffen hier die Je, eine Sternenfrau. Wir gehen zusammen essen, es gibt viel zu erzählen.

Am anderen Tag ziehen wir weiter nach Meersburg, ich will P diesen schönen Ort am Bodensee zeigen.Der Fussmarsch vom Stellplatz an den See runter lohnt sich auf jeden Fall.

Am nächsten Tag machen wir Halt in der Nähe von Augsburg, am Friedberg-See. Wir haben Glück, wir ergattern einen von drei Stellplätzen. Die liegen direkt am See, wir können aussteigen und uns in die Wiese legen.

Wir werden besucht von Ul, die wohnt in Augsburg, auch eine Sternenfrau. Sie freut sich sehr mich wieder mal zu sehen, ich denke sie fühlt sich ziemlich einsam in Augsburg, sie stammt aus dem Rheinland und möchte wieder nach Köln zurück.

Das nächste Ziel ist der Kastlhof, direkt am Donau- Main-Kanal im Altmühl-Tal. Dort findet im Moment ein Sterne-Treffen mit G’s Truppe statt, und ich bin dazu eingeladen obwohl ich eigentlich nicht mehr dazugehöre. Wir bleiben zwei Nächte bei dieser Gruppe, es ist recht fidel mit Lagerfeuer und es gibt viel zu hören und zu erzählen.

Ich kenne die meisten der Anwesenden von früheren Treffen und Reisen, es rührt mich dass ich immer noch als gerne gesehener Gast dabei sein kann.

Wir verabschieden uns und steuern Richtung Berlin. In der Nähe von Bad Klosterlausnitz übernachten wir mutterseelenallein an einem Waldrand, völlig unbehelligt und ruhig. Das wäre meines Erachtens in den wenigsten anderen Ländern denkbar.

Und dann sind wir in Berlin! Ich finde einen komfortablen Stellplatz, nicht billig, aber was ist schon in Berlin billig! Die S-Bahn ist nahe, also sofort los mit Ziel Ku-Damm. Schade dass zu dieser Zeit die Vorbereitungen für ein Oldtimer- Treffen im Gange sind, der Ku-Damm ist eine Baustelle. Ich muss P auch unbedingt das KaDeWe zeigen, das war zu Zeiten der Mauer das Renommier-Stück gegen den Osten. Ich war in diesen Zeiten viele Male geschäftlich in Berlin, es war für mich lange Zeit die schönste Stadt Europas.

Es muss sicher mal erwähnt werden dass ich als Tourchef von meiner Partnerin auf’s liebevollste betreut und gehegt und gepflegt werde, damit mir keinesfalls etwas passieren täte und ich die Fuhre sicher wieder nach Hause bringe. Vielen lieben Dank, ich gebe mir weiterhin Mühe!

Nach zwei Tagen Berlin geht’s weiter an die Mecklenburgische-Seen-Platte, nach Waren an der Müritz. Da oben ist alles dürr und trocken es hätte seit drei Monaten nicht mehr geregnet, erzählt man uns.

Wir fahren weiter nördlich bis an die Ostsee. In Pelzerhaken finden wir einen Stellplatz, mit knapper Not erwischen wir noch eine freie Lücke. Es ist eng, die Leute eher reserviert bis unfreundlich, wir sind froh dass es nur für eine Nacht ist.

Am nächsten Tag haben wir Laböe als Ziel. Da wohnt He, ein Bekannter aus der Sterne-Zeit, schon einige Male getroffen, in Spanien, Frankreich und der Schweiz.

Eigentlich wollte ich im vorbeifahren in Lübeck Marzipan kaufen für Or, der Verkehr gegen die Innnenstadt war mir dann aber doch zu hektisch, ich will mit meiner Kiste nichts riskieren. So fahren wir halt weiter Richtung Kiel, Or muss nun halt Marzipan vom Migros essen.

Und dann kommen wir in Laböe an und finden auf Anhieb He’s Haus. Es liegt fast direkt am Hafen, er wohnt allein da, er ist geschieden und seine Freundin wohnt in einer eigenen Wohnung.

Er stellt DeLuxe-Anhänger für Camper her, eine tolle Ein-Mann-Firma, macht von der GFK-Form bis zur automatischen Roller-Verlade-Einrichtung alles selber.

https://www.wolf-boxdesign.de/wolf-boxdesign/

Wir schauen uns den Hafen an, mein Seefahrerherz kommt im Wallung ob der herrlichen alten Schiffe, keine Spielzeuge sondern echte seetaugliche Arbeits-Geräte.

Auch die aufgetischten Speisen zeugen davon dass wir an der See sind, herrlich.

Wir machen lange Spaziergänge rund um den Hafen, Laböe ist eine Hafenstadt wie man sich das vorstellt, alles original, nichts gestelltes für Touristen. Und trotzdem einladend und wohnlich. Da könnte man sich wohlfühlen. Ich war schon öfters in Schleswig-Holstein und habe erlebt das die Leute hier etwas schroff wirken. Aber das täuscht, sie sind ganz in Ordnung, man weiss immer woran man mit ihnen ist.

Aber wir müssen ja trotzdem weiter, ich will in die Gegend wo am meisten meiner FKK-Freunde wohnen, ins Münsterland und in die Niederrhein-Gegend. Also Seitenwechsel von der Ostsee an die Nordsee, stückweise dem Nord-Ostsee-Kanal entlang, halten dann nach Glückstadt und wollen auf die Fähre über die Elbe nach Wischhafen. Dann möchte ich weiter bis nach Stade, ein ganz tolles Städtchen, welches ich P unbedingt zeigen will, es wird ihr gefallen. Es ist zwar ein langes Stück Weg vor uns, aber in Stade machen wir dann zwei Tage Rast.

Es läuft recht gut, aber in Glückstadt verlieren wir drei Stunden bis wir auf der Fähre sind, eine echte Geduldsprobe. Dementspechend kommen wir auch recht spät in Stade auf dem Stellplatz an, die Rezepzion ist gerade am schliessen. Aber da die Bezahlung ja eh nur über Kreditkarten läuft spielt das keine Rolle. Ich besetze einen der letzten freien Plätze, und dann beginnt wieder mal ein Drama, welches ich in einem speziellen Blog ausführlich beschrieben habe.

https://www.rollinghome.ch/verloren

Hier nur kurz: ich kann meinen Geldbeutel mit den Kreditkarten trotz intensivster Suche nicht finden, dementsprechend auch nicht bezahlen und muss daher den Platz wieder freigeben. Eine Situations-Analyse zeigt mir dass ich über keinerlei Dokumente mehr verfüge mit denen ich meine Identität belegen könnte. Nicht auszudenken wenn ich mich irgendwo ausweisen müsste. Also nichts wie auf dem kürzesten Weg heim.

Trotz dem anstrengenden Tag hinter mir leiste ich noch einen weiteren Effort und fahre auf der Autobahn an Hamburg vorbei rund 500 Km gegen Süden, bis ich wirklich einen Moment schlafen muss. Im Blog ist beschrieben wie ich auf wundersamste Weise wieder in den Besitz meines Geldbeutels komme, und daher die Übung abbrechen kann.

Nur, wir sind am ganzen Gebiet meiner Freunde längst vorbei, und wieder 500 Km zurück fahren will ich auch nicht. Also erstmals sich erholen vom Schrecken, in Bad Königshofen finde ich einen ganz tollen Stellplatz bei der Therme, genau richtig für die geschundene Seele. Da erholen P und ich uns nun einen Tag lang und schauen uns das Städtchen an und gönnen uns Gutes. Ich mache einen neuen Plan für einen ordentlichen Abschluss der verkürzen Reise, wir sind ja total flexibel und unabhängig, das ist ja der Reiz und der Vorteil des Reisens mit einem WoMo.

W ir werden nun also nach München fahren, da wohnt ein Ehepaar mit dem A und ich einige Winter in Andalusien verbracht haben, auch auf FKK-Plätzen, Ma und Pa heissen sie. Aber vorerst nächtigen wir ein Stück ausserhalb Münchens, auf dem Campus der techn. Hochschule. Es ist da zwar ein wenig lebendig, aber wir stehen gut.

Ich war auch schon mit dem WoMo bei Fi’s, kenne also den Weg. Ein grosses Hallo natürlich, dann muss ich einen vernünftigen Platz suchen, bei der Rennbahn finde ich eine vernünftige Bleibe.

Wir werden lieb aufgenommen, sie sind halt auch schon alt geworden, aber wir ja auch. Wir verbringen einen schönen Abend, ich lade die beiden zum Essen in einen Biergarten ein, so richtig bayerisch!

Die Nacht ist sehr laut, in der Nähe dröhnt eine Disco bis morgens um fünf Uhr, wir schlafen ganz schlecht! Ich frage Pa um Rat , und wir finden einen sehr schönen Platz, in einer Nebenstrasse nahe bei ihnen, direkt vor dem kroatischen Konsulat.

Wir gehen dann auf den Fiktualien-Markt, das muss man einfach mal erlebt haben. P kann man kaum mehr wegbringen, so viele Sachen gefallen ihr.

Wir haben nun zwei schöne Tage verlebt in München, wir kennen jetzt einen guten Platz ganz in der Nähe der Fi’s, wir werden München wieder besuchen!

Von München ziehen wir weiter nach Bad Wörishofen, da übernachten wir auf dem Stellplatz der Therme. Der nächste Halt ist dann Bad Waldheim, da bleiben wir zwei Tage. Und wiederum zwei Tage bleiben wir dann noch in Bad Dürrheim, da sind wir mittlerweile ja schon fast heimisch. Und am 22. Juni landen wir wieder heil zu Hause, mindestens eine Woche früher als geplant.

Aber es ist wiederum eine sehr ereignisreiche Reise gewesen, voll von unerwarteten Erlebnissen und guten Treffen mit Leuten. P ist bereits so vertraut mit allem was mit dem Camperleben zusammenhängt wie wenn sie nie etwas anderes gekannt hätte. Ich kann mir keine bessere Reisebegleitung wünschen.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert