Frankreich 2004

Anfangs Juni begann unsere Reise an den Atlantik. Wir wollten der Loire entlang in die Bretagne, und dann durch die Normandie wieder heimwärts. Die Reise sollte etwa einen Monat dauern, wir hatten Anfangs Juli einen Termin zuhause.

Wir verliessen die Schweiz durch’s Val de Travers, fuhren über Pontarlier, Dole, Beaune, Autun quer durch’s Burgund und stiessen nach Nevers an die Loire. Dort fanden wir einen kleinen Camping Municipal direkt am Fluss. Unterwegs hatten wir in Dole auf dem Campingplatz Rast gemacht.

Die Fahrt der Loire entlang gestaltete sich eher umständlich, kleine Städtchen und Ortschaften mussten durchfahren werden, und ab und zu musste man ja auch ein Schloss besuchen. Allerdings: uns haben zwei, drei gereicht, für A war das Treppensteigen halt eine gewaltige Anstrengung. Die Schlösser hatten aber auch ein Gutes: Auf den zugehörigen Parkplätzen konnte man bestens übernachten!

Unser Ziel war die Ille de Noirmoutier. Da Flut war haben wir sie über die Brücke angefahren. Als es diese Brücke noch nicht gab konnte die Insel nur bei Ebbe erreicht werden. Der Tidenhub beträgt hier zwischen 8 und 9 Meter, je nach Mondstand.

Wir fanden sofort einen kreisrunden Standplatz, da haben wir unsere erste Nacht verbracht und das Städtchen besichtigt.

Anderntags aber haben wir auf einen tollen Campingplatz gewechselt, da konnte man frei aufstellen wie man Lust hatte. Der Platz war nur schwach belegt, wir stellten auf einem kleinen Hügel auf und hatten eine wunderbare Aussicht.

Mit einem kurzen Spaziergang erreichte man den grossen Sportboot-Hafen, hier gab’s diverse Läden und Restaurants, eines wurde sogar von einem Schweizer geführt. Wir haben bei ihm gegessen. Auf unserem Platz haben wir abends auch noch ein Schweizerpaar entdeckt, es hat einen guten Abend ergeben.

Beim Verlassen der Insel passte ich die Ebbe ab und bin dann durch die alte Meerpassage an Land gefahren, es war ein komisches Gefühl so mitten durch das Meer zu fahren. Links und rechts des Fahrstreifens waren viele Leute am Muscheln suchen, ein Gratis-Mittagessen!

Wir fuhren nordwärts Richtung Brest. Hoch über dem Meer fanden wir wunderbare Parkplätze wo wir völlig frei stehen und übernachten konnten.

Das Meer erreichte man durch Treppen welche in den Fels geschlagen wurden. Bei Ebbe konnte man an die nun trocken liegenden Klippen gehen und dort sackweise Muscheln ernten.

Auch ich habe uns so ein feines Mittagessen geholt! Frischere Muscheln gibt’s nirgends!

In Brest haben wir auf einem Parkplatz übernachtet. Brest liegt im äussersten Winkel der Bretagne, im «Finistère», dem Ende der Welt. Aber die Stadt reizte uns nicht zur Besichtigung, wir zogen weiter quer über’s Land hoch an den Ärmel-Kanal, in die Normandie. Und an der Küste dann weiter nach Osten, bereits auf dem Heimweg.

Die Normandie ist ganz anders als die Bretagne, es herrscht meistens starker Wind, das Meer ist wild und die Küste ist vielfach sehr steil und felsig. Es ist aber eine sehr eindrückliche Gegend, teilweise fast mystisch!

Unterwegs findet man sehr viele Zeugen der Landung der Alliierten. Auf einem der Plätze haben wir übernachtet und das Museeum besichtigt, recht eindrücklich. Auch den Friedhof Normandy American Cemetery and Memorial haben wir besucht.

Le Mont-Saint-Michel haben wir nur von aussen angesehen, für A wäre das Hochsteigen zu anstrengend gewesen. ganz in der Nähe haben wir dafür unsere Camperfreunde R&C auf einem kleinen Campingplatz getroffen und einen schönen Abend zusammen verbracht.

Eines der ganz bezaubernden Städchen ist Honfleur in der Nähe der Seine-Mündung. Der Charme dieses Künstler-Ortes ist nicht zu übertreffen! Wir hatten Platz gefunden mitten im Zentrum auf einem Car-Parkplatz, ideal!

Am 27.Juni haben wir dann halt die Küste verlassen und uns endgültig auf den Heimweg machen. Wir haben noch einen Umweg über Luxemburg und Deutschland gemacht, haben unterwegs auf Stell- oder Parkplätzen übernachtet, das letztemal in Bad Krozingen. Pünktlich am 1.Juli sind wir zuhause angekommen.

Wir hatten eine ganz tolle Zeit, haben soviel Neues und Einmaliges gesehen und erlebt! Sowohl die Bretagne als auch die Normandie, obwohl sehr verschieden, sind wirklich eine Reise wert. Und für A gab’s nie eine Überforderung, sie brauchte sich nie Sorgen zu machen. So lieben wir das Reisen!

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