Deutschland 2019 Juli

Wir sind heute, am 24.Juni zur ersten Reise in diesem Jahr gestartet. Im April hatten wir einen kurzen Probe-Trip mit zwei Übernachtungen nach Sempach gemacht um das Verhalten unserer Chiara zu testen. Sie hat sowohl das Fahren wie auch den Aufenthalt im und ausserhalb des WoMo’s problemlos bewältigt und auch die Nächte brav in ihrer Box verbracht. Also können wir diesbezüglich beruhigt losfahren.

Mein Plan sieht so aus: Wir fahren los am Montag Richtung Miltenberg zu einem Treffen mit einem Freundes-Paar aus der Schweiz. Danach weiter nach Bonn, dort Treffen mit einer Sterne-Frau. Und weiter über Antwerpen nach Holland auf einen Campingplatz in Zeeland. Dort so gegen zwei Wochen verbleiben. Danach In Duisburg ein Paar besuchen mit dem ich seit vielen Jahren befreudet bin. Dann in mehreren Etappen dem Rhein oder der Mosel entlang heimwärts.

Als ersten Halt wählen wir Rottenburg a.Neckar. Wir stehen sehr gut auf einem Stellplatz, mit Wiese für Chiara und Schatten für uns, denn es ist sehr heiss. Es wird eine sehr angenehme und ruhige Nacht.

Die nächste Etappe geht bis Rothenburg o.d.Tauber, eine sehr schöne Stadt mit fantastischen Hausfassaden und vielen alten Gewölben.

Auch hier stehen wir komfortabel auf einem Stellplatz mit Wiese, allerdings mit vielen anderen Campern

Ohne festes Ziel fahren wir am anderen Tag los. Unterwegs, bei einer Mittagspause suche ich in Google-Maps die Gegend ab und finde einen versteckten Waldparkplatz auf unserer Strecke. Den steuern wir dann an, und tatsächlich: wir können da mit unserer Kiste parken. Rundum nur Natur, zwei-, drei-mal kommen Hündeler vorbei, mit denen sich dann jedesmal gute Kontakte ergeben, denn Chiara ist natürlich jedesmal begeistert über Besuch.

So ruhig steht und schläft man nicht mehr oft, ausser Uhu’s und Spechten und maunzenden Füchsen hört man nichts! Ab und zu ein Rascheln von irgendwelchen Viechern, sonst sind nur wir die Lärm machen. Ein schönes Erlebnis!

Am anderen Tag stehen wir schon am Mittag auf dem Campingplatz in Miltenberg. Die von unseren Freunden reservierten Plätze direkt am Main sind total verschissen von einer Gänse-Familie, aber ich finde dank der frühen Anwesenheit zwei sehr gute Alternativen, und erst noch mit Schatten. Hier richten wir uns auf einer Wiese unter einem Riesenahorn ein.

Gegen Abend kommen dann unsere Freunde dazu, mit ihnen verbringen wir nun zwei Tage hier. Miltenberg ist auch eine sehr schöne Stadt, der Campingplatz liegt nur wenige Minuten von der Altstadt entfernt, und so kann man sie mühelos erkunden.

Am zweiten Abend gehen wir auswärts essen, wir werden sehr gut bekocht und die Bedienung ist äusserst freundlich. Die Beiden reisen weiter, sie müssen bald wieder heim, aber wir bleiben noch einen weiteren Tag hier, wir gehen einkaufen, ich habe einen Baumarkt entdeckt, und am Abend gehen wir wieder in “unser” Beizlein zum essen.

Ich habe leider weder von der Sternefrau noch von den Duisburgern eine Antwort erhalten ob sie zuhause sind, ich schliesse daraus dass sie auch irgendwo unterwegs sind. Das Paar wahrscheinlich in Kroatien, da sind sie meistens um diese Jahreszeit. Und die Sternefrau ev. In Griechenland, da fährt sie öfters hin. Dafür hat mich ein Freund aus Kiel angeschrieben, er sei mit seiner Partnerin nächstens oberhalb Sylt, in Dänemark auf einem tollen Platz.

Ich stelle meinen Plan um, streiche Bonn, Duisburg und Zeeland und nehme Kurs nach Dänemark. Der nächste Halt ist in Hann. Münden, hier gibt’s eine der sehenswertesten Fachwerk-Altstädte Europas. Hier fliessen die Flüsse Werra und Fulda zusammen und kriegen den Namen Weser.

Wir finden einen sehr schönen Platz, von da sind wir in wenigen Gehminuten mitten in dieser Altstadt. Es gefällt uns sehr gut, und da wir ja jetzt viel Zeit haben bleiben wir noch eine Nacht. Und da die Wetter-Aussichten für den hohen Norden sich verschlechtern ändere ich wieder mal unseren Plan.

Ich streiche Dänemark und wir fahren eher süd-östlich mit dem Ziel ganz gemütlich durchs Frankenland gegen München runter zu ziehen. Dort werden wir ein liebes Freundespaar aus früheren Tagen besuchen. Wir waren letztes Jahr schon mal dort, wir kennen mitten in der Stadt eine Seitenstrasse wo wir problemlos parken und schlafen können. Danach will ich in Augsburg noch eine andere Sternefrau besuchen, die hat uns mal besucht wie wir am Friedberger-See gestanden haben und auch mal in Andalusien.

Die nächste Etappe endet in Bad Sooden, wo eines der grössten Gradierwerke steht. In einem Gradierwerk wird Salzsole durch verdunsten hoch konzentriert an die Luft abgegeben, dies ist wohltuend für die Lungen und wird kur-mässig angewendet. Hier steht auch der durch ein Lied bekannte Brunnen vor dem Tore mit dem Lindenbaum. Die ursprüngliche Linde wurde zwar im Alter von über 600 Jahren durch einen Blitz gefällt, die jetzige ist aber auch bereits wieder über 100 Jahre alt.

Wir erinnern uns an einen sehr komfortablen Stellplatz etwas südlicher, in Königshofen, und beschliessen dahin zu fahren. Wir stellen uns an einem komfortablen, günstigen Platz auf, natürlich mit Wiese für Chiara. Der Platz bietet Duschen und Toiletten, man kann Ver- und Ent-sorgen und die Therme ist gleich nebenan. Auch das Städtchen ist fussläufig erreichbar, wir finden einen Supermarkt, also was will man mehr.

Chiara ist wie überall sofort der Liebling aller Nachbarn, auch von deren Hunden, es läuft immer mal wieder jemand vorbei mit denen man schmusen und spielen muss, sie ist jeweils total geschafft abends und schläft dann wie ein Stein.

Inzwischen verschlechtern sich die Wetter-Aussichten, wir wollen die Entwicklung abwarten und so bleiben wir schlussendlich 5 Tage hier. Es sind angenehme Tage, trotz der Hitze tagsüber sind jedoch die Nächte erstaunlich kalt, ich muss heizen, denn P erträgt die Kälte nicht mit ihren Gelenken. Das Heizen ist jedoch kein Problem denn ich fahre ja deutsche Gasflaschen und die kann ich in Deutschland überall tauschen, der Nachschub ist also kein Problem.

Die Sternefrau in Augsburg freut sich auf unseren Besuch, jedoch ist das Paar in München genau jetzt nicht zu Hause, sie sind auf Besuch bei ihrer Tochter. Und da das Wetter wirklich schlecht wird beschliessen wir den Heimweg. Wir satteln die Pferde und reiten nach Absberg an den Brombachsee.

Dies ist ein gewaltiges Freizeit-Gelände mit einem Top-Angebot von allen möglichen Sportarten und Beschäftigungen, für Radler ein Paradies. Die Radstrecken können verschieden lang gewählt werden, von etwa 15 Km bis ca. 40 Km, meistens am See entlang. Auch eine riesige Wakeboard-Anlage steht da. Es gibt auf dem Riesengebiet verteilt viele verschiedene Plätze wo Mobile oder auch Zelte frei stehen können, natürlich gegen Bezahlung. Die sanitären Anlagen sind sehr gepflegt und sehr ausreichend, P schätzt besonders die nahe Abwasch-Gelegenheit.

Obwohl hier vielfach über 500 Mobile stehen empfindet man dies nicht weil alles so weit verstreut ist. Wir haben einen absoluten Komfortplatz, gute Nachbarn und bleiben zwei Nächte hier. Aber die Wetterprognosen für diese Gegend sind auch schlecht, wir müssen weiter wenn wir trocken heimkommen wollen. Und das wollen wir, denn bei Regenwetter ist es mit einem Hund im WoMo nicht praktisch, er stinkt!

Also lassen wir auch den Besuch der Sternefrau in Augsburg aus und fahren über Stuttgard endgültig Richtung Heim. Wir übernachten noch in Bad Dürrheim, dies ist vielfach die letzte Station wenn wir aus dieser Richtung kommen. Hier gibt’s eine Metzgerei wo man sich den Bauch vollschlagen kann mit feinem Gebratenem oder Gekochtem, was wir denn auch tun.

Und auch einen Frisiersalon gibt’s gleich nebenan, wo mir meine zu üppig geratene Haarpracht wieder salonfähig zurecht gestutzt wird. Anschliessend noch in die Therme zur Ganzkörper-Desinfektion, und ich bin heimkehr-tauglich. P ist das ja sowieso!

In der Nacht, so um 3.00 Uhr beginnt es dann prompt zu regnen. Am Morgen verschont uns der Regen gnädig bis zur Abfahrt, aber bis gegen Schaffhausen bleibt es leicht nass. Und dann haben wir Glück: der Regen verschont uns bis wir zuhause angekommen sind, ausgeladen und das WoMo versorgt haben.

Also hat unser Timing total gestimmt, wir haben richtig entschieden. Wir sind zwar eine knappe Woche früher zuhause, aber die Reise hat sich trotzdem gelohnt, obwohl die jeweiligen Planungen allesamt in die Hose gegangen sind. Wir haben viel gesehen, gute Kontakte gehabt und sind heil wieder da, also: Danke unseren guten Geistern!

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